1,2,3 Go ist ein seit Jahren etablierter Businessplan-Wettbewerb in Rheinland-Pfalz und dem Saarland, der Gründerinnen und Gründer fördert. Wie gestern bekannt wurde, haben gleich drei Start-ups der Universität des Saarlandes diesen gewonnen. Fastlane, Surfunction GmbH und die Amorphous Metal Solutions GmbH werden seit ihrer Gründung von der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer der Universität des Saarlandes (KWT) unterstützt.
Zusammen mit vier weiteren Jungunternehmen wurden sie gestern im Rahmen einer virtuellen Preisverleihung durch Daniela Schmitt, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau des Landes Rheinland-Pfalz, Carsten Meier, Geschäftsführer der Industrie- und Handelskammer des Saarlandes, Stefan Weiler, Geschäftsführer des Business + Innovation Center Kaiserslautern, sowie Jürgen Lenhof, Abteilungsleiter im saarländischen Wirtschaftsministerium, ausgezeichnet.
„Dieser deutliche Erfolg freut uns besonders für unsere Gründer. Er ist auch für uns ein weiterer Beweis, dass von uns über Jahre aufgebaute System der Unterstützung in puncto Infrastruktur, Expertise und Finanzierungsmöglichkeiten greift“, kommentiert Jens Krück, der an der KWT das Ressort „Unternehmensgründungen“ leitet.
Die Surfunction GmbH belegte den ersten Platz, der mit 4.000 Euro Preisgeld dotiert ist. Professor Frank Mücklich, Professor Andrés Lasagni, Leander Reinert, Dominik Britz, und Nikolaus Wanke haben das Spin-off im vergangenen Jahr aus dem Steinbeis Forschungszentrum Material Engineering Center Saarland gegründet. Mit einem speziellen, auf Lasern basierenden Verfahren, dem Direct Laser Interference Patterning, können sie funktionelle Oberflächen für die Industrie entwickeln, die bisher nur in der Natur zu finden waren.
Den zweiten Platz und das Preisgeld von 5000 Euro teilen sich die beiden Saarland University Start-ups Fastlane UG und die Amorphous Metal Solution GmbH. Fastlane, 2019 von Joachim Schuh, Cham Sourzac, Florian Staufer gegründet, arbeitete daran, den Bestell- und Bezahlvorgang im Restaurant effizienter zu machen. In Zukunft sollen Gäste per Smartphone im Restaurant nicht nur bezahlen, sondern auch bestellen können. Indem sie das Muster eines „QR-Codes“ einscannen, geben sie die Bestellung auf und können direkt digital bezahlen. Auch die Restaurants würden davon profitieren, so die Gründer, indem sie ihre Effizienz, ihren Umsatz und ihre Sichtbarkeit steigern.
Die Amorphous Metal Solutions GmbH, kurz AMS, existiert seit 2019. Die Gründer dahinter sind Peter Link, Alexander Kuball, Simon Hechler, Benedikt Bochtler und Oliver Gross. Gemeinsam treiben sie die industrielle Herstellung und Verarbeitung amorpher Metalle voran. Diese speziell entwickelten Legierungen unterscheiden sich grundlegend von handelsüblichen Metallen: Sie sind dehnbar wie Kunststoffe und fester als Stähle; neben diesen herausragenden mechanischen Eigenschaften liegen ihre Vorteile in ihrer besonderen Verarbeitbarkeit. Die Gründer von AMS haben daher ein Fertigungsverfahren entwickelt und zum Patent angemeldet, mit dem sich aus amorphen Metallen in nur einem Produktionsschritt komplexe Werkstücke für Anwendungen in der Medizintechnik, der Luft- und Raumfahrtindustrie und im Bereich der Luxusgüter spritzgießen lassen.
An der diesjährigen Runde des Wettbewerbs hatten insgesamt 32 innovative Start-ups aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz teilgenommen; 18 von ihnen haben ihre Businesspläne schließlich eingereicht. Seit dem Start des Wettbewerbs im Jahr 2000 konnten insgesamt 63 saarländische Businesspläne bei 1,2,3 GO ausgezeichnet werden.
Ziel des Wettbewerbs ist es, Gründerinnen und Gründer zu ermutigen, innovative Ideen zu entwickeln, sie zu tragfähigen Businessplänen auszuarbeiten und diese auch umzusetzen. Dabei werden die Teilnehmer ein Jahr lang von Coaches begleitet. Seit Ende 2018 wird der Businessplanwettbewerb in enger Kooperation mit dem Business + Innovation Center Kaiserslautern (BIC) durchgeführt. Unterstützt wird 1,2,3 GO vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, der Saarländischen Wagnisfinanzierungsgesellschaft (SWG) und der Saarländischen Investitionskreditban (SIKB). /gb
Weitere Fragen beantwortet:
Jens Krück
Abteilungsleitung, Geschäftsführung, Unternehmensgründungen
Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer
Universität des Saarlandes
E-Mail: jens.krueck@uni-saarland.de
Telefon: 0681/302-3548