Im Interview: Bitahoy-Mitgründer Marius Bleif

Schon von gehackten Kameras, Staubsaugerrobotern und Alarmanlagen gehört? Alexander Fink, Roman Tabachnikov und Marius Bleif (Foto v. l. n. r.) sorgen mit ihrem Start-up Bitahoy für die nötige Sicherheit in Heimnetzwerken. Über den Ursprung der Idee, seinen persönlichen Werdegang und sich stellende Herausforderungen spricht mit uns Marius Bleif. Außerdem verrät er uns, weshalb sich Gründen auch für Dich lohnt.

Alexander Fink, Roman Tabachnikov und Marius Bleif (v. l. n. r.) haben das Start-up Bitahoy gegründet.

Hi Marius, Du bist Mitgründer von Bitahoy. Was macht Euer Start-up eigentlich?

Wir entwickeln eine Cybersicherheitslösung für das vernetzte Zuhause, welche den Nutzern Sicherheit, Privatsphäre und Kontrolle zurückgibt.

Woher kam die Idee zu diesem Vorhaben?

Schon während unserem Studium gab es jede Woche neue Schlagzeilen über gehackte Kameras, Alarmanlagen, Glühbirnen, Staubsaugerroboter etc. Wir haben schnell gemerkt, dass aktuelle Technologien wie Firewall oder Antivirus nicht für solche Angriffe geeignet sind. Das motivierte die Entwicklung des Watchdog.

Seit wann verfolgt Ihr dieses Projekt mittlerweile?

Seit Oktober letzten Jahres arbeiten wir als Team Vollzeit an Bitahoy, gefördert vom BMBF.

Wie sieht Dein persönlicher Werdegang hin zur eigenen Gründung aus?

Ich habe Cybersicherheit im Bachelor und Entrepreneurial Cybersecurity im Master an der UdS studiert. Technisch haben mich vor allem hardwarenahe Themen aber auch Data Science interessiert. Außerdem hab ich mich bereits früh auch für Unternehmertum interessiert.

Welche Attribute Deiner Persönlichkeit helfen dir im Start-up-Alltag besonders?

Lernbereitschaft. Es gibt 1000 verschiedene Aufgaben, von denen kein Mensch unmöglich ein Experte in allem sein kann. Es ist viel mehr die Frage, wie schnell kann ich mir das Wissen zu diesem Thema aneignen und dieses in das Unternehmen einbringen.

Hast Du während des Gründens etwas über Dich gelernt, das Du vorher so noch nicht wusstest?

Sehr viele Dinge sogar, ich könnte sie gar nicht alle nennen. Das Gründen ist ein konstanter Lernprozess, welcher einem persönlich viel abverlangt. Dementsprechend hoch ist auch die Lernkurve.

Gab es eine Phase in Eurer Gründung oder ein Themenfeld, das besonders herausfordernd war?

Ich habe riesigen Respekt vor Teams, die es schaffen, innerhalb kürzester Zeit ein funktionierendes, effizientes Team aufzubauen. Teilweise verdoppelt sich ja bei Start-ups die Mitarbeiterzahl schlagartig. Alle Leute abzuholen, um die gemeinsamen Ziele des Unternehmens zu erreichen, ist enorm herausfordernd.

Kannst Du einen Fehler benennen, der Dir beim Gründen so nicht nochmal passieren würde?

Oftmals verliert man sich in einer bestimmten Aufgabe, steckt viel Zeit rein und stellt dann am Ende fest, dass alle Mühe vergebens war und das Thema viel unkomplizierter hätte erledigt werden können. Man verliert sich im Arbeitsalltag und vergisst auch mal rauszuzoomen, um die übergeordneten Ziele im Blick zu behalten.

Welchen Tipp hast Du für jemanden, der/die mit seiner Gründung erst am Anfang steht?

Es werden viele verschiedene Aufgaben auf dich zukommen, welche dir viel Zeit abverlangen. Vergiss nicht dir die Zeit zu nehmen, um deine Vision und Ziele zu reflektieren. Der stressige Alltag lädt sonst dazu ein, deine ursprüngliche Motivation aus den Augen zu verlieren.

Im Rahmen unserer Kampagne #gründefürsgründen zeigen wir derzeit auf, weshalb sich der Weg in die Selbstständigkeit lohnt. Was sind deine persönlichen Gründe fürs Gründen, die Du anderen mitgeben kannst?

Ich sehe das Gründen nicht primär als eine wirtschaftliche Investition, sondern vielmehr als eine Investition in mich selbst. In einem normalen Job kann man natürlich auch Dinge dazulernen, aber dadurch, dass man als Gründer ins kalte Wasser geworfen wird, ist dieser Effekt in einem Start-up nochmal deutlich intensivierter.

Danke Dir für Deine Zeit, Marius.

Nähere Informationen zu Bitahoy findest Du auf der offiziellen Website des Start-ups:

https://bitahoy.com/