Erneut müssen Restaurants ihre Türen schließen und zum Wohle aller starke Einbußen in Kauf nehmen. Zwar dürfen die Betreiber noch Speisen liefern oder zum Mitnehmen anbieten, doch um damit einen Gewinn zu erzielen, muss das eigene Angebot online beworben und verkauft werden. Die dafür notwendigen Plattformen kosten jedoch. Die Gründer des von der Universität des Saarlandes geförderten Start-ups „Fastlane“ haben daher „Fast-Dine“ entwickelt. Seit vergangenem Freitag stellen sie ihre Plattform kostenlos zur Verfügung. Regionale Gastronome können damit ihre aktuellen Angebote auch online verkaufen und mit Quick-Response-Codes (QR) bewerben.
Die Forschungsgruppe um den US-amerikanischen Computerwissenschaftler Jure Leskovec hat es gerade in der renommierten Fachzeitschrift „Nature“ publiziert: Die meisten Infektionen mit SARS-CoV-2 geschehen laut Aussage der Forschenden von der Universität Stanford in Kalifornien an Orten wie Restaurants, Fitnessstudios und Cafés (Quelle: Nature [1]).
Das Oberverwaltungsgericht des Saarlandes bestätigte diese Strategie, indem es vergangenen Freitag zwei Eilanträge von zwei Restaurantinhabern zurückwies, die gegen die Corona-Verordnung der saarländischen Landesregierung geklagt hatten. Damit bleiben Gaststätten während des Teil-Lockdowns im Saarland geschlossen. Es dürfen lediglich Speisen geliefert oder zum Mitnehmen angeboten werden.
Um dies zu erleichtern, bietet das universitäre Start-up „Fastlane“ seit vergangenen Freitag die kostenlose Nutzung der selbst entwickelten Plattform „Fast-Dine“ an. „Die bereits existierenden Plattformen nutzen die Krise aus und verlangen bis zu 15 Prozent Umsatzbeteiligungen, obwohl die Gastro-Szene um das Überleben kämpft. Das fanden wir nicht fair“, erklärt Florian Staufer, einer der drei Gründer von „Fastlane“.
Um das Kundenportal kostenlos zu nutzen, müssen sich die Betreiberinnen und Betreiber eines Restaurants weder eine App herunterladen, noch in sonstige Infrastruktur investieren. Stattdessen registriert man sich unter dem angegebenen Link, pflegt die Restaurantinformationen und seine Speisekarte in das Kundenportal selbst ein. Danach gibt man ein Konto an, der Zahlungsverkehr erfolgt dann direkt und kontaktlos zwischen Kunden und Gewerbetreibenden. „Wir haben Fast-Dine zu 100 Prozent selbst entwickelt“, berichtet Florian Staufer und erklärt weiter: „Fast-Dine ist unser Kernprodukt, das wir nun über zwölf Monate entwickelt haben. Wir wollen mit unserer Initiative, die Gastronomie nicht nur jetzt unterstützen, sondern auch langfristig Möglichkeiten bieten, durch digitale Lösungen die Profitabilität zu steigern.“ /gb
Hintergrund „Fastlane“:
Unterstützt von der Kontaktstelle für Wissens- und Technologietransfer (KWT) der Universität des Saarlandes, wurde das Start-up „Fastlane“ 2019 von Florian Staufer, Joachim Schuh und Cham Sourzac gegründet. Die drei Gründer verbindet die Vision, den Bestell- und Bezahlvorgang im Restaurant effizienter zu machen. In Zukunft sollen Gäste per Smartphone im Restaurant nicht nur bezahlen, sondern auch bestellen können. Indem sie das Muster eines „QR-Codes“ einscannen, geben sie die Bestellung auf und können direkt digital bezahlen. Auch die Restaurants würden davon profitieren, so die Gründer, indem sie ihre Effizienz, ihren Umsatz und ihre Sichtbarkeit steigern. Die drei Gründer haben sich im Studium an der Universität des Saarlandes kennengelernt und kamen auf die Idee für „Fast-Dine“, als sie in einem Restaurant zu lange auf die nächste Getränkerunde warten mussten.
Weitere Informationen:
https://www.fast-dine.com/starten
Fragen beantwortet:
Florian Staufer
Fastlane UG (haftungsbeschränkt)
Universität des Saarlandes
Campus Starterzentrum Geb. A1.1
Tel.: +49 174 1844668
E-Mail: florian.staufer@fast-dine.com
[1] Quelle: https://www.nature.com/articles/s41586-020-2923-3