Saar-Universität baut Gründungswesen und Transfer aus: Neue zentrale Organisation „Triathlon“ geht an den Start

Mit der neuen zentralen Organisation „Triathlon“ will die Universität des Saarlandes Impulse für die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft geben – und damit vor allem zum Strukturwandel des Saarlandes beitragen. „Triathlon“ steht in diesem Kontext nicht für sportliche Erfolge, sondern für eine erweiterte Positionierung der Universität des Saarlandes im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung und damit für ein Kernelement ihrer so genannten „Third Mission“. Am 9. Februar wird das Konzept von Triathlon bei einer Auftaktveranstaltung in der Aula der Universität vorgestellt und mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik diskutiert.

Triathlon Geschäftsführung (von links nach rechts): Michael Jung, Ralf Zastrau, Jens Krück | Foto: Universität des Saarlandes/Jörg Pütz

Die „Third Mission“ ergänzt an Hochschulen die Lehre und Forschung und fasst die Aktivitäten zur Verflechtung der Hochschulen mit ihrer Umwelt, insbesondere der Gesellschaft und Wirtschaft, zusammen. „Die Universität des Saarlandes ist eine treibende Kraft für Innovation und Technologietransfer im Saarland und in der Großregion und auch seit vielen Jahren eine der führenden Gründerhochschulen in Deutschland. Mit der Bündelung unserer diesbezüglichen Aktivitäten unter einem Dach wollen wir mit Triathlon ein deutliches Zeichen für die Professionalisierung und Weiterentwicklung unseres Ökosystems setzen. Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen in unserer Region und darüber hinaus möchten wir einen Beitrag leisten und unserem seit vielen Jahren erfolgreich aufgebauten Profil für das Thema Wissens- und Technologietransfer noch mehr Sichtbarkeit und wirtschaftliche Relevanz verleihen,“ erläutert Universitätspräsident Manfred Schmitt.

Mit „Triathlon“ wird das bisherige Angebot der Universität des Saarlandes um neue Instrumente ergänzt: Dazu zählt eine unternehmerisch geprägte Umsetzungsbegleitung, eine noch intensivere Unterstützung für Gründungswillige sowie die Bereitstellung hierfür notwendiger Ressourcen. Das Triathlon-Team will den gesamten Lebenszyklus eines Transfer- und Gründungsprojektes breit abdecken. Als Innovationsschnittstelle möchte Triathlon den regionalen Standort stärken und dabei helfen, die steigende Nachfrage nach Fachkräften zu sichern.

„Ein wichtiger Baustein unserer zukünftigen Strategie wird ein noch zielgerichteter Transfer aus der Wissenschaft in die Wirtschaft mit einem umfassenden Innovations- und Technologiemanagement sein. Wie bei einem Triathlon gilt es dabei verschiedene Etappen zu absolvieren und erfolgreich zu meistern. Wir sind dabei die Coaches, die Talente und Ideen aufspüren, Gründungswillige motivieren, trainieren und dabei unterstützen, möglichst erfolgreich zum Ziel zu gelangen. In Zukunft wird es dabei noch mehr darum gehen, Geschäftsideen mit einem hohen Wachstums- und Innovationspotenzial zu entwickeln und daraus ein skalierbares Geschäftsmodell zu entwerfen“, erläutert Ralf Zastrau als Mitglied der Geschäftsführung von Triathlon das Konzept der strategischen Neuausrichtung.

Insbesondere die operative und strategische Umsetzung soll hierbei weiter professionalisiert werden und es sollen starke interdisziplinäre Strukturen geschaffen werden, um die gegründeten Unternehmen erfolgreich bis in die Wachstumsphase zu begleiten. Dabei sollen auch mittelständische Unternehmen und die Industrie einbezogen und gestärkt werden, so dass wissenschaftliche Erkenntnisse sowie vielversprechende Patente aus der Universität in eine gezielte wirtschaftliche Verwertung münden. Zudem soll der Bereich „Entrepreneurship und Innovationsmanagement“ in Studium und Ausbildung ausgebaut werden.

„Triathlon ist ein wichtiger Schritt nach vorn. So kann die Universität des Saarlandes in Zusammenarbeit mit den anderen Hochschulen und Forschungs­einrichtungen als Teil eines Ökosystems für Gründungen und Wissenstransfer eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Strukturwandels im Saarland spielen. Ein starker Mittelstand, eine wandlungsfähige Industrie, dynamische Start-ups sowie die übergreifende Stärkung der Innovationskraft sind von zentraler Bedeutung für die Zukunftssicherung des Landes,“ betont Jakob von Weizsäcker, saarländischer Minister der Finanzen und für Wissenschaft.

Triathlon verfügt über hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich insbesondere durch eigene Gründungserfahrungen auszeichnen, eine zentrale Einrichtung sowie eine Transfergesellschaft und Inkubationsgesellschaft.

Das Team betreut im Schnitt etwa 120 Gründungs- und Inkubationsvorhaben, aus denen rund 30 Gründungen pro Jahr hervorgehen. Jährlich fließen überdies rund 20 Millionen Euro an zusätzlichen, externen Förderungen und Initialinvestments in die gegründeten Start-ups.

„Ich freue mich, dass ich heute den Auftakt von Triathlon persönlich mit begleiten kann, denn dieser Schritt leistet einen wichtigen Beitrag zu mehr Innovation und Unternehmertum im Saarland. Triathlon trägt zur Stärkung unseres Wirtschaftsstandortes und damit einhergehend zu neuen attraktiven Arbeitsplätzen bei“, fasst die Staatssekretärin für Wirtschaft, Innovation, Digitales und Energie Elena Yorgova-Ramanauskas beim offiziellen Start des neuen Ökosystems der Universität des Saarlandes zusammen.

Zum Hintergrund:

Die Universität des Saarlandes wurde bereits 2013 mit dem Titel EXIST-Gründer­hochschule ausgezeichnet und ist seitdem kontinuierlich unter den Top-10 in der Kategorie „große Hochschulen“ im zentralen Ranking für Entrepreneurship („Gründungsradar“, 232 Hochschulen im Vergleich). Diese Erfolge sind auch ein Resultat der intensiven und strategischen Unterstützung durch die Landesregierung des Saarlandes. Triathlon ist zudem regional im Saarland umfassend integriert (Unternehmen, Verbände, andere Gründungsunterstützer, Zivilgesellschaft, Politik und Verwaltung), ist aber auch bundesweit aktiv und verfügt international über vielfältige Partnerschaften. So führt die Universität beispielsweise die Allianz Transform4Europe, um gemeinsam mit zehn europäischen Partnerhochschulen unter anderem Wissensunternehmertum in verschiedenen Bereichen auszubauen (https://transform4europe.eu).

Die Universität stellt jährlich erhebliche Ressourcen bereit, hat zwischenzeitlich zwei Starterzentren geschaffen und ist mit dem am Campus angesiedelten Science-Park vernetzt (7.500 qm Büro- und 2.200 qm Laborfläche). Ein Innovation Center mit einem Investitionsbudget von etwa 20 Millionen Euro wird gerade fertiggestellt und soll zum Jahresende in Betrieb gehen.

Bisher wurden insgesamt über 500 Gründungen begleitet – davon viele direkte Technologie-Spin-Offs. Zudem wurden im Rahmen einer seit 2018 stattfindenden, intensiven Betreuung (Accelerator- und Inkubationsprogramme) über 40 Unternehmen aktiv mitentwickelt. In Summe ist in der Region die Schaffung von über 4.000 direkten Arbeitsplätzen durch Gründungen der Universität mit ermöglicht worden. Die „Überlebensquote“ aller betreuten Start-ups in den ersten fünf Jahren lag hierbei bei 80 Prozent, was einen herausragenden Wert darstellt. Allein in den letzten zehn Jahren wurden insgesamt über 3.500 Gründerinnen und Gründer betreut – verbunden mit einem steigenden Anteil an Gründerinnen.

Mehr zu Triathlon finden Sie hier: uds-triathlon.de