Saar-Universität spart Strom mit eigener Erfindung

Quelle: Universität des Saarlandes

Es ist taghell und trotzdem brennt das Licht im Flur? Am Wochenende herrscht Dauerbeleuchtung, weil freitags keiner das Flurlicht ausgeschaltet hat? Typische „Energiefresser“, die an der Universität des Saarlandes den Erfindergeist eines Gebäudemanagement-Experten geweckt haben. Der Erfinder Achim Ohlmann wollte eine einfache Lösung finden, um in den teils historischen Gebäuden weniger Energie zu verbrauchen.

Aus der zum Patent angemeldeten Technologie ist eine vielversprechende Geschäftsidee geworden: Unter dem Produktnamen „Innoshine“ wird das System des neu gegründeten Start-ups Effinigo vermarktet. In einem ersten Pilotprojekt konnte die Universität nun über 4.000 Euro Stromkosten einsparen.

Die Technologie aktiviert die Beleuchtung auf Verkehrswegen in entsprechend ausgestatteten Gebäuden nur dann, wenn diese tatsächlich auch benötigt wird. Sie eignet sich zur Nachrüstung auf Fluren und in Treppenhäusern über eine zentrale Montage in der Unterverteilung. Das Pilotprojekt erstreckte sich über vier Flure in unterschiedlichen Gebäuden der Universität des Saarlandes.

„Dass eine hausinterne Innovation außerhalb der wissenschaftlichen Forschungstätigkeit zum erfolgreichen Geschäftsmodell weiterentwickelt wird, war für uns ein Novum. Die bereits 2020 entstandene Idee war jetzt glücklicherweise so weit vorangeschritten, dass sie für unsere Energiespar-Kampagne angesichts einer drohenden Energiekrise im Winter gerade zur rechten Zeit kam. Das Ergebnis ist vielversprechend und wir prüfen nun die Empfehlungen von Effinigo, Optimierungen in weiteren Gebäudebereichen vorzunehmen“, so Roland Rolles, Vizepräsident für Verwaltung und Wirtschaftsführung.

Über einen Zeitraum von mehreren Wochen erfasste das von Triathlon betreute Effinigo-Gründerteam den Energiebedarf in den ausgewählten Gebäudeteilen. Im Anschluss wurden Gebäudebereiche mit der automatisierten Beleuchtungssteuerung nachgerüstet und eine zweite Messreihe durchgeführt. Der Vergleich der Messungen zeigt ein Einsparpotenzial von jährlich ca. 2,8 Tonnen CO2 nur auf den vier optimierten Fluren. Selbst in den weniger stark frequentierten Abschnitten war noch ein Einsparpotenzial von über 50 Prozent gegeben. Besonders deutlich aber trat das Optimierungspotenzial bei einem stark frequentierten Flur mit einem Einsparpotenzial von allein 2,2 Tonnen CO2 jährlich zu Tage.

„Das Pilotprojekt ist nicht nur für den Klimaschutz wichtig. Auch die unternehmerische Perspektive zum Aufbau eines nachhaltigen Geschäftsmodells untermauert unser Verständnis der gesellschaftlichen Verantwortung als Universität. Es ist für uns von zentraler Bedeutung, Zukunftsbeiträge für das Saarland zu generieren und als Impulsgeber für Transformation zu wirken“, ergänzt Annemarie Matusche-Beckmann, Vizepräsidentin für Gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit.

Wer das individuelle Einsparpotenzial seines Gebäudes herausfinden möchte, kann seit neuestem kostenlos den „Einsparrechner“ auf der Webseite von Effinigo nutzen.

Weitere Informationen unter www.effinigo.com